Proplanta gibt Tipps zum Weihnachtsbaumkauf: Die Frische des Baumes, der richtige Umgang mit ihm und die Baumart sind entscheidend, damit man lange Freude an seinem Christbaum hat. Rund 500 Millionen Euro werden die Deutschen auch in diesem Jahr für 28 Millionen Weihnachtsbäume ausgeben, die an den Festtagen die gute Stube oder den Arbeitsplatz zieren. Etwa 80 Prozent der Ware stammt aus heimischen Anbaugebieten, insbesondere aus Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Der Rest, vor allem die billigere Ware in Baumärkten oder Tankstellen, kommt meist aus Dänemark.
Tipps zum Christbaumkauf
Verschiedene Faktoren entscheiden darüber, wie lange der Christbaum in voller Pracht stehen bleiben kann. Bäume aus den nördlichen Nachbarländern haben weite Transportwege hinter sich und werden ab Ende Oktober eingeschlagen. Die Haltbarkeit ist daher oft kürzer und auch die Umweltbilanz ungünstiger als bei einheimischer Ware. Weihnachtsbäume können bei vielen Forstämtern direkt im Wald oder bei regionalen Anbietern ab Hof gekauft oder sogar selbst geschlagen werden. Dann weiß der Käufer, woher sein Baum stammt und dass er frisch ist. Anbieter sind im Agrarbranchenbuch Agrifinder unter www.agrifinder.com in der Rubrik "Direktvermarkter" zu finden.
So bleibt der Baum lange frisch
Hinauszögern lässt sich das Nadeln der Bäume zudem, wenn man einige Tipps beherzigt. Nach dem Kauf sollte der Baum langsam an wärmere Raumtemperaturen gewöhnt werden. Bis kurz vor dem Fest steht er daher am besten in einem kühlen Raum in einem Eimer mit Wasser. Das Transportnetz sollte dabei entfernt werden. Wird der Baum schließlich ins Zimmer geholt, kürzt man mit einer Säge den Stamm ein wenig, damit er das Wasser besser aufnehmen kann. Anschließend steht er am besten in einem Christbaumständer mit Wasserdepot. Ein Zusatz von Zucker oder Frischhaltemitteln zum Wasser ist dabei nicht notwendig. Die Nähe von Heizkörpern sollte allerdings gemieden werden.
Weihnachtsbaumpreise etwas höher als im Vorjahr
Die Preise für die Weihnachtsbäume liegen in diesem Jahr rund zehn Prozent höher als 2008. Der laufende Meter ist durchschnittlich zwei Euro teurer als im Vorjahr. Bei einer Nordmanntanne muss man daher mit einem Preis von 19 bis 21 Euro für den laufenden Meter rechnen. Neun bis elf Euro kostet der Meter Blaufichte und rund 6,50 Euro bis 8,50 Euro der Meter Fichte. Für welche Baumart man sich letztlich entscheidet, hängt jedoch nicht nur vom Preis, sondern auch von der individuellen Vorliebe ab.
Die Baumarten - eine Entscheidungshilfe
Die Nordmanntanne (Abies nordmanniana) zählt seit einiger Zeit zu den beliebtesten Christbäumen und hat mittlerweile einen Marktanteil von 80 Prozent. Sie braucht rund 10 Jahre, um Zimmerhöhe zu erreichen. Daher ist sie mit Abstand der teuerste Christbaum. Sie stammt aus dem westlichen Kaukasus und der Nordosttürkei, in Mitteleuropa wird sie praktisch nur als Weihnachtsbaumkultur angebaut. Sie zeichnet sich durch kräftiges Grün, weiche, nicht stechende Nadeln, eine gleichmäßige Wuchsform und vor allem durch ihre hohe Nadelfestigkeit aus.
Die Blau-Fichte oder Stech-Fichte (Picea pungens) stammt aus Nordamerika und wurde nach ihren blau schimmernden, stark stechenden Nadeln benannt. Sie hat eine mittlere Haltbarkeit, preislich liegt sie unter der Nordmanntanne. Ihre starken, gleichmäßigen Äste lässt sie besonders für schweren Baumschmuck und echte Kerzen geeignet erscheinen.
Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) ist im Westen Nordamerikas heimisch und wurde im 18. Jahrhundert in Mitteleuropa eingeführt. Sie hat weiche, dünne Nadeln mit intensivem Zitrus-Duft. Aufgrund ihrer dünnen, biegsamen Zweige ist sie eher für leichten Baumschmuck geeignet. Ihre Haltbarkeit ist etwa mit der der Blaufichte zu vergleichen, preislich ist sie etwas günstiger als diese.
Die Amerikanische Rotfichte (Picea rubens) ist der preiswerteste Weihnachtsbaum, hat aber von allen Arten auch die geringste Haltbarkeit. Bereits nach wenigen Tagen in warmen Räumen nadelt sie schon. Daher sollte sie erst kurz vor dem Fest geschlagen werden. Ihre Nadeln sind dunkelgrün und nur mäßig stechend.
Die Edeltanne (Abies nobilis bzw. A. procera) kommt ebenfalls aus Nordamerika. Sie liegt etwa auf dem gleichen Preisniveau wie die Nordmanntanne. Ihre weichen, blaugrünen Nadeln duften intensiv nach Orangen und sind lange haltbar. Den Geruch kann man noch verstärken, indem man die am Stamm befindlichen Harztaschen mit einer Nadel aufsticht. Allerdings ist ihr Wuchs eher ungleichmäßig.
Die Schwarzkiefer (Pinus nigra), heimisch im südlichen Europa, ist vor allem in Berlin und im Osten Deutschlands ein beliebter Weihnachtsbaum, da andere Nadelbäume auf den sandigen Böden im Nordosten des Landes schlecht gedeihen. Ihre langen, dunkelgrünen Nadeln sind im Zimmer über Wochen haltbar.
Die Weißtanne (Abies alba), als einheimische Baumart ursprünglich der „klassische Weihnachtsbaum“, sollte man aus ökologischen Gründen nicht kaufen. Sie steht auf der Roten Liste der bedrohten Pflanzenarten.
Weitere Informationen rund um das Thema "Weihnachtsbäume" sind in den Agrarnachrichten bei Proplanta zu finden. Eine Liste von Anbietern bietet der Agrifinder unter www.agrifinder.com (Rubrik Direktvermarkter).
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