Zu Weihnachten rollt die zweite Welle der e-Scooter an
Nach der Einführung der e-Scooter als Sharingfahrzeuge im Sommer 2019 steht jetzt pünktlich zum Weihnachtsgeschäft durch die Zulassung von mehr als sechzig Modellen die „zweite Welle“ der e-Scooter bevor, die e-Scooter schnell zum Mainstream machen wird. Plötzliche Einführung der e-Scooter im vergangenen Sommer
Ein bis zwei Jahre nachdem e-Scooter in vielen europäischen Großstädten eingeführt wurden, sind die Fahrzeuge seit dem Sommer 2019 auch in Deutschland zugelassen. Praktisch über Nacht standen die e-Scooter der fünf größten Sharinganbieter auf den Strassen. Teile der Medien, der Radfahrer, und einige meist ältere Bürger waren zunächst kritisch. Die manchmal rücksichtslose Weise, wie einige Nutzer die Fahrzeuge abgestellt haben, sowie die von „Kritikern“ umgeworfenen oder in Gewässern versenkten Roller haben mit dazu beigetragen. Laut einer Studie der Mobilitätsplattform eScootee.com wurden die neuen Roller vom Großteil der Stadtbewohner jedoch freundlich aufgenommen. Nutzer lobten vor allem den lautlosen Fahrspass und das unkomplizierte Ausleihen.
Die Modelle der Sharinganbieter haben sich in kurzer Zeit verändert. Die Haltbarkeit der e-Scooter wurde verbessert und jetzt stellen die ersten zwei Anbieter ihre Flotten auf Roller mit Wechselbatterien um. e-Scooter müssen so zum Aufladen nicht mehr über Nacht eingesammelt werden. Sharinganbieter Tier führt aktuell nach einer Testphase in Paris auch in Deutschland den Batteriewechsel der Roller per e-Lastenrad ein.
Zahl der Unfälle niedriger als erwartet
Die erwartete Flut von Unfällen ist im direkten Vergleich mit Fahrradunfällen ausgeblieben. Zu Verletzungen kam es trotz fehlender Helmpflicht hauptsächlich an Armen und Beinen. 30% aller Unfälle ereigneten sich bei der ersten Fahrt und 80% bei den ersten fünf Fahrten. Bei der Hälfte aller Unfälle waren keine anderen Verkehrsteilnehmer beteiligt. Bei den übrigen wurden e-Scooter häufig übersehen, z.B. von abbiegenden Autos. Die Hauptgründe für Unfälle waren größtenteils vermeidbar: Unachtsamkeit, Alkohol und das Loslassen einer Hand vom Lenker während der Fahrt. Durch bessere Informationen für e-Scooter-FahranfängerInnen ließe sich laut eScootee ein Großteil der Unfälle leicht vermeiden. Ab dem 1. Januar 2020 werden in der deutschen Unfallstatistik e-Scooter erstmals separat erfasst.
Große Zahl von e-Scootern jetzt auch im Handel
Nun steht Weihnachten vor der Tür. In den letzten Wochen haben es mehr als 60 Modelle durch die Zulassung und zu den Händlern geschafft. Die Liste aller in Deutschland zugelassenen Modelle gibt es unter: www.escootee.com/de/etretroller-ekv. Es zeichnet sich eine große Nachfrage ab. Besonders günstige Angebote bei den Diskountern wie Lidl sind oft schon nach Stunden ausverkauft.
eScootee geht davon aus, dass sich durch den Privatbesitz von e-Scootern sowohl die Nutzung, als auch die öffentliche Wahrnehmung „normalisieren“ wird. e-Scooter werden zum alltäglichen Kurzstreckenfahrzeug für die oft zitierte erste und letzte Meile werden, mit einem festen Platz im urbanen Strassenbild neben den Radfahrern. Weil e-Scooter-Besitzer mit eigenen Fahrzeugen vorsichtiger umgehen als Sharingnutzer, wird sich das auch an ihrem Fahr- und Parkstil bemerkbar machen.
eScooter werden schnell zum Mainstream werden
Bestrebungen in Städten z.B. ausgewählte PKW-Parkplätze zu kombinierten Fahrrad- (inkl. Lastenräder) und e-Scooter-Parkzonen umzuwidmen, sowie neue Gesetzesvorlagen im Bundesrat für die Austauschbarkeit und ein Pfand auf e-Scooter-Batterien zeigen, dass die Roller keine Modeerscheinung sind und schnell zu einem festen Bestandteil des urbanen Mobilitätsmixes werden.